Auf der OPTI getroffen: FHONE

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Ein sehr amüsantes Interview gab es mit Stefan Flatscher und Uwe Pinhammer von FHONE auf der letzten Opti in München. Bereits 1993 konnte man die ersten Brillen der gebürtigen Optiker erwerben. Wie das Brillenlabel entstanden ist, wo Stefan seine Inspiration findet und wieso meine Augenbrauen essentiell für meine Sonnenbrillenauswahl sind, erfahrt ihr in unserem heutigen Interview.

Wer steckt hinter den Brillen von FHONE?

Stefan: Wer steht da dahinter? Stefan Flatscher und Uwe Pinhammer.

Uwe: Wir sind gebürtige Optiker. Wir haben das von der Pieke auf gelernt. Und haben 1991 entschieden, eine Kollektion rauszubringen. Bereits zwei Jahre später waren die Brillen fertig. Wir kommen genau aus der Richtung, wo man Brillen macht, nämlich aus der Optik. Seitdem machen wir das!

FHONE ist aus einer kleinen Kollektion mit vier Brillen entstanden

Wie ist „FHONE“ entstanden?

Stefan: Ich hatte damals vor 25 Jahren die Idee gehabt, dass wir Brillen brauchen, die es nicht gibt. Die Ideen waren in meinem Kopf. Damals habe ich den Vertrieb für Brillen im Ausland gemacht. Ich habe das Geschäftspartnern in New York gezeigt und gesagt, wir brauchen Brillen, die europäisch aussehen. Und die haben gesagt: Schön Stefan, dann mach das doch selbst!“ Nach dem Gespräch in New York bin ich nach Hause gekommen und habe zu Uwe gesagt: Ich soll das selbst machen!“ Dann hat Uwe gesagt: „Dann machen wir das selbst!“

Wir haben ganz klein mit einer Kollektion mit vier Brillen angefangen. Die nächste Messe kam und wir haben weiter gemacht, weil es uns einfach Spaß gemacht hat. Und so hat das angefangen, eigentlich wie die Mutter zum Kind.

Uwe: Es gab damals einfach Brillen, die uns gefehlt haben in den ganzen Kollektionen. Die gab es nicht auf dem Markt. Die Dinge, die wir gut finden, die gibt’s nicht. Also machen wir das doch letztendlich selber, wenn keiner auf uns hört. Und das war dann der Grundstein, warum wir FHONE gemacht haben.

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Ich sehe Brillen überall – Stefan

Wo lässt du dich zum Thema Eyewear inspirieren?

Uwe: Das Design mach ausschließlich der Stefan, ich bin dann nur der, der dann auch mit verkaufen darf.

Stefan: Eigentlich witzigerweise überall. Natürlich bin ich generell in vielen Feldern interessiert. Ob das jetzt Kunst, Architektur oder Industriedesign ist. Ich bin durch die Golden Gate Bridge mit einem Freund gefahren.
Und dachte mir: Was ist das für eine schöne Brücke.“
Dann habe ich mir gedacht, ist ja witzig, dass Brücke (Bridge) das gleiche Wort ist, wie die Brücke bei der Brille. Wieso baue ich also keine Brücke, die die Inspiration von dieser Golden Gate Bridge hat?

Ich kann in die Wolken schauen und sehe Brillen. Das Lachen und Weinen meiner Tochter inspiriert mich immer, eine Brille zu machen.
Ich sehe Brillen überall. Ich sehe eine Hausfassade und überlege mir, dass ich daraus eine Brille machen kann.

Großartiges Design & kleine Details – das ist FHONE

Was ist das Besondere an euren Modellen?

Stefan: Wir lieben großartiges Design und wir lieben kleine Details. Es gibt nicht viele Leute, die die Brille so wie wir verstehen. Ich sehe Brillen in einer Mischung: Klassische Inspiration und ein Brille, die zu einem passt.
Mein Großvater, der hatte auch zwei Augen, Nase und Ohren – der war jetzt nicht besonders anders als ich.

Auf der einen Seite macht die klassische Inspiration evolutionistisch einfach Sinn, um diesen Job zu erfüllen. Auf der anderen Seite gibt es den Zeitgeist und das Gefühl, was gerade passiert. Dieser Twist macht es aus, dass die Brille für dich jetzt passt und ein Teil von dir wird. Du kannst damit in die Arbeit gehen und ebenso abends Party machen.

Du sollst dich in der Brille wohlfühlen. Die Brille soll nicht nur eine Sehhilfe für dich sein, sondern wirklich ein Teil von dir sein, ein Schmuckstück von dir.
Die Brille hat eine Funktion – sie muss modisch sein, in die Zeit passen und vor allem zu dir passen.

Es gibt Bilder von ganz witzigen Brillen mit klassischen Menschen. Das sieht total albern aus. Du musst den Typ erkennen, der vor dir steht und dann die perfekte Brille finden. Schöne auffällige Brillen würde ich mir vielleicht in mein Regal zu Hause stellen, aber in meinem Gesicht möchte ich das nicht haben. Das sieht total albern aus. Die Brille ist kein Kasperle-Artikel. Ich kann heute ein T-Shirt anziehen, eine kurze Hose und Flip-Flops und habe die Brille auf und es sieht gut aus. Ich kann aber auch ein Sakko anziehen und ein Hemd und arbeiten gehen. Dabei sehe ich auch gut aus.

Das Besondere an unseren Brillen ist, die sitzen wie ein handgefertigter Schuh

Was ist das Besondere an den von euch verwendeten Materialien?

Stefan: Sich von der Konkurrenz zu unterscheiden ist heute aufgrund des transparenten Marktes schwierig. Ich bin kein Freund von dem ganz Neuen. Der Kunde sollte wirklich was davon haben und sichtbar sein. Ob ich Titan oder Keramik verwende, sieht der Kunde nicht. Ich kann das Titan auch dünner verarbeiten.
Die Brillen aus Metall sind alle aus Titan, das ist belastbar und leicht. Wir benutzen italienisches Acetat in richtig guter Qualität. Der deutsche Anspruch der Qualität ist dabei entscheidend, da ist es egal, wo ich das produziere. Wir produzieren in Japan.

Uwe: Das Besondere an unseren Brillen ist, die sitzen wie ein handgefertigter Schuh.

So wie ein Schuh mit passendem Schuhbett. Es kratzt nichts, es rutscht nichts, es passt einfach perfekt. Das macht unsere über 20-jährige Optik-Erfahrung mit den Materialien aus.

Stefan: Die eine Seite ist das Design. Für den Endkunden ist es die gleiche Brille. Braun ist braun. Bei uns liegt es wirklich an den kleinen Sachen, an den Proportionen, an den Kleinigkeiten. Das ist mir wichtig.
Die Qualität ist die andere Seite. Die Brille soll Wertigkeit transportieren. Das spürt man. Ich möchte in meinem Gesicht keine billige Brille haben. Wenn ich jemanden anschaue, schaue ich ihm in die Augen und da ist die Brille im Weg. Deswegen muss das was Vernünftiges sein.
Die Brille ist außerdem nicht nur Mode oder Kunst, sondern einfach Industriedesign. Industriedesign beweist sich auch in der Funktion. Deswegen denke ich mir, dass es wichtig ist, dass die Brille einen richtigen Job macht und man sich dabei wohl fühlt. Man soll Freude am Sehen haben.
Dann haben wir noch unseren Service. Der Kunde will mit uns arbeiten und ebenso wollen wir mit dem Kunden arbeiten.
Das macht uns in der Gesamtsumme einzigartig. Aber jede Brille gab es schon einmal in all diesen verschieden Modellen. Ich habe von sehr vielen Personen gehört, dass ich ein gutes Gefühl für die Perfektion und Feinheit habe, die es ausmacht.

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Was ist dein persönliches Lieblingsmodell?

Stefan: Die Brille, die ich momentan trage, habe ich vor einem Jahr für mich gemacht. Ich wollte so eine haben und trage unser Modell SOUTH jeden Tag und ich liebe diese Brille. Ich finde, die ist wahnsinnig.

Uwe: Die NOAH ist der Hammer mit dem Clip und die Farbe ist so schön geworden. Der Blauschimmer und das Roségold, das ist toll. Eigentlich müsste jeder die Brille kaufen wollen, weil die so schön ist.

Stefan: Die Idee war ja, dass man viel sichtbarer wird. Natürlich muss die Brille für den Alltag tragbar sein und sich in der Optik beruhigen. Wenn man den Clip abmacht, dann beruhigt sich das Ganze und die Farbe kommt nochmal anders zur Geltung. Du hast wirklich zwei Brillen in einer Brille. Unser Modell ELLIOTT ist auch eine hammer Brille.

Ich: Ich suche immer nach Brillen, die mit den Augenbrauen abschließen.

Stefan: Das musst du doch gar nicht, das erhält die Charakteristik deines Gesichts. So bleibst du du, wenn du die Augenbrauen ein bisschen rausspitzen lässt.

Uwe: Vor allem musst du mal gucken, die Gläser der OMO sind so super entspiegelt, du siehst sogar deine Augen durch.

Stefan: Die neuen matten Brillengläser, das gibt es noch nicht so oft. Von innen werden diese entspiegelt.

Rund ist voll im Trend – Auch 2017

Welche Modelle, Formen oder Farben sind die diesjährigen Must-Haves?

Stefan: Hier siehst du, was bei vielen Leuten 2018 kommen wird.
Uwe: Also, rund ist ja immer total geil. Wie bei unserer OMO.

Was war dein schönstes Erlebnis mit Brille?

Stefan: Das kann ich nicht sagen, weil Jugendliche das vielleicht auch lesen.

Uwe: Also, bei mir war eines der schönsten Erlebnisse, dass auf einmal Elton John bei uns im Laden stand und sich nach seinem Konzert in München bei uns hinsetzt und einfach sagt „Zeigt mir mal ein paar gute Designs.“ Er hat 27 Brillen gekauft. Er hat die Brillen richtig angeschaut und geschwärmt. Er hat sich zu jeder Brille was gedacht. Das war natürlich eine Auszeichnung.
Oder als Bill Gates unsere Brillen für sein Fotoshooting gekauft hat. Das sind so Momente, wo du sagst: GEIL! In diesem Moment steht die Brille im Vordergrund. Nicht, weil da ein Name drauf steht, sondern weil sie die Brille lieben. Die wollen das rüberbringen, was auch wir rüberbringen wollen. Wir wollen nicht über ein Label verkaufen, wir wollen über die Brille verkaufen. Das war für mich ein tolles Erlebnis.

Lieber Stefan, lieber Uwe, vielen Dank für das lustige Interview mit euch auf der OPTI!

One Response to Auf der OPTI getroffen: FHONE

  1. […] nach Brillen gesucht, dessen Rahmen mit meinen wuschigen Augenbrauen abschließen. Im Interview mit FHONE wurde ich vom Gegenteil überzeugt. Stefan und Uwe, die Gesichter hinter dem Label FHONE, haben mir […]

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